Gewaltprävention in der Schule

Umsetzung

Schulische Gewaltprävention darf sich nicht primär von ordnungspolitischen Gesichtspunkten leiten lassen, sondern bedarf des pädagogischen Blicks. Dabei sollte Gewalt als Kommunikationsform und als Symptom für dahinterliegende Problemfelder verstanden werden. Schulische Gewaltprävention setzt an Personen und Strukturen gleichzeitig an.

Grundlage jeder Gewaltprävention ist jedoch die Einsicht und der Wille die identifizierten Probleme aufzugreifen und entsprechende Maßnahmen systematisch und langfristig zu entwickeln (vgl. Kap. 2.2). Die folgenden Materialien bieten hierfür Anregungen und konkrete Planungs- und Umsetzungshilfen.

Maßnahmen der Gewaltprävention kennen und bewerten
M1 setzt einzelne Maßnahmen der Gewaltprävention mit dem Konfliktbogen in Beziehung. Mit Hilfe von M2 lassen sich Meinungen über effektives Vorgehen verdeutlichen und begründen. Dabei sollte überlegt werden, wie Strukturen, Ausstattung, Maßnahmen und Kompetenzen zusammenwirken. M3 dient als Leitfaden für eine systematische Klärung des Vorgehens.

Erste Schritte
M4 benennt die einzelnen Schritte, um Gewaltprävention in der Schule zu verankern. Dabei ist zunächst wichtig die vorfindbaren Probleme ebenso zu kennen, wie die Ressourcen, die zur Verfügung stehen (M5). Vor diesem Hintergrund lassen sich mit Hilfe der Ansatzpunkte und Maßnahmen, die in M6 aufgelistet sind, ein Handlungsrahmen sowie konkrete Maßnahmen entwickeln.

Eine gewaltpräventive Schule
Eine gewaltpräventive Schule ist eine wohnliche, eine lebendige, konfliktfähige und kollegiale Schule (M7; vgl. auch Kap. 3.2). Sie berücksichtigt die zentralen Aspekte einer wirksamen Gewaltprä­vention, wie z.B. Wissenschaftsbasierung; vielfältige, an die jeweiligen Zielgruppen angepasste Angebote; Evaluation der Maßnahmen (M8). Die Rahmenbedingungen hierfür werden in M16 formuliert.

Der pädagogische Blick zum Verständnis von Gewalt
Hintergründe, Motive und Funktionen von Gewalt zu verstehen, ohne damit einverstanden zu sein, ist wichtig. M9 zeigt verschiedene Deutungsmuster. Unter pädagogischen Gesichtspunkten kann Ge- walt immer auch als ein Lösungsversuch für spezifische Problembereiche verstanden werden. Die systemische Sichtweise (M10) ermöglicht ein erweitertes Verständnis dieser Zusammenhänge.

Interventionsmöglichkeiten
Das in Europa am weitesten verbreitete Interventionsprogramm gegen Gewalt (Bullying) an Schulen wurde von dem Norweger Dan Olweus entwickelt (M11). Es verdeutlicht die prinzipiellen Vorgehensweisen auf der Klassen- und Schulebene und zeigt, wie verschiedene Maßnahmen miteinander verbunden sind.

Eine hohe Identifikation von Schülerinnen und Schülern mit ihrer Schule reduziert unmittelbar das Ausmaß an Gewalt. Für den Grad der Identifikation ist das Verhalten der Lehrkräfte entscheidend (M12).

Konkete Ansatzpunkte können z.B. sein ...

  • Pausengestaltung;
  • Sportunterricht;
  • Qualifizierung der Lehrkräfte;
  • Förderunterricht;
  • Einbeziehung der Eltern.

Verhaltenskodex und Leitbilder
Auf individueller Ebene können Selbstverpflichtungen Orientierungspunkte für angemessenes Verhalten sein. Der Verhaltenskodex zur Prävention sexueller Gewalt zeigt beispielhaft wie eine solche Selbstverpflichtung formuliert sein kann.

Auf institutioneller Ebene zeigen Leitbilder und Schulverfassungen welche Erwartungen an das Zusammenleben in der Schule (oder einer anderen Einrichtung) vorhanden sind. M14 stellt hierzu prinzipielle überlegungen an, während M15 beispielhaft das Leitbild des Paracelsus-Gymnasiums Hohenheim dokumentiert.

Die Verbindung von staatlicher/gesellschaftlicher, institutioneller und individueller Ebene werden in den im „World Report on Violence against Children“ formulierten Empfehlungen der Vereinten Nationen (M16) deutlich. Dabei wird auch die Notwendigkeit der von Schülern, Eltern und Lehrkräften vorgenommenen gemeinsamen Entwicklung einer gewaltfreien Schule betont.

Gewaltprävention in der Sekundarstufe

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