Menschliches Verhalten wird wesentlich durch die Wahrnehmung bestimmt. Dass und wie ein Mensch sich verhält, hängt zu großen Teilen davon ab, wie er die ihn umgebende Welt wahrnimmt.
Der naive Realismus
Die Innenwelt ist ein direkter Spiegel der Außenwelt. Es wird angenommen, dass eine direkte und unbeeinflusste Informationsaufnahme aus der Umwelt stattfindet. Die Intelligenz liegt dabei nicht in der Informationsverarbeitung, sondern in der Selektion. Gedächtnis, Denken und Vorstellung werden in diesem Ansatz zu Randerscheinungen. Das Problem der Verarbeitung von Information wird völlig ausgeblendet.
Die Amerikaner zählen anders
Sie bestellen per Handzeichen in einem Restaurant drei Cola. Der Kellner bringt Ihnen jedoch nur zwei. Was ist passiert? Wenn wir mit den Fingern Zahlen darstellen, so benutzen wir den Daumen für die Zahl eins; Daumen und Zeigefinger für zwei; Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger für drei; Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger für vier und die gesamte Hand für fünf. Die Amerikaner zählen anders: Zeigefinger für eins; Zeigefinger und Mittelfinger für zwei; Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger für drei; Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und den kleinen Finger für vier und die gesamte Hand für fünf. Der Daumen steht also für fünf und nicht für eins, wie bei uns.
Nicht Wahrnehmen können
Unser Wahrnehmungsapparat ist äußerst eingeschränkt. Wir können nur einen Teil der äußeren Wirklichkeit mit unseren Sinnen aufnehmen:
Eine differenzierte Wahrnehmung kann man lernen. Hierzu können bereits kleine regelmäßige Übungen und der Austausch über das Wahrgenommene beitragen.
Unterschiedliche Wahrnehmungen
Der gleiche Gegenstand, das gleiche Bild, das gleiche Ereignis wird von verschiedenen Personen unterschiedlich gesehen und wiedergegeben. M 1 bietet hierfür ein Beispiel und gleichzeitig einen Einstieg in das Thema.