Kommunikation ist eine unbedingte Voraussetzung des Zusammenlebens und der menschlichen Entwicklung. Verstehen und Verstanden werden als Ziel gelungener Kommunikation ist nicht einfach zu erreichen. Um richtig verstanden zu werden genügt es nicht, die richtigen Worte zu wählen. Neben der „logischen“ Aussage, muss auch die „psychologische“ stimmen. Diese wird durch vielerlei, die Worte begleitende oder ersetzende Körpersignale, ausgedrückt. Zwischenmenschliche Kommunikation ist kein einseitiger, monologischer Prozess, sie findet in der Auseinandersetzung mit den anderen statt. Eine selbstständige Persönlichkeit entwickelt sich nur in und durch diese Auseinandersetzung, denn der Mensch kommt erst über das „Du“ zum eigenen „Ich“. Die Erfahrungen vom Anderen treten somit in den Mittelpunkt der Kommunikation.
Lehrkräfte und Eltern sind in diesem Prozess Vorbilder oder doch zumindest Modelle für gelungene oder misslungene Verständigungsprozesse. Gewaltpräventionsforschung zeigt, dass die Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehung einen deutlichen Einfluss auf das Gewalt- verhalten der Schülerinnen und Schüler hat. Restriktives und autoritärdisziplinierendes Lehrerverhalten bewirken eher ein gewaltförderndes Sozialklima (Melzer/Ehninger 2002, S. 44). Die öffentliche, vor der Klasse vorgenommene Etikettierung und Stigmatisierung einzelner Schüler reduziert deren Selbstwertgefühl, grenzt sie aus und befördert damit Gewalt (Fuchs 2009, S. 48). Die Vermittlung von Kommunikationskompetenz (auf Schüler-, Lehrer-, und Elternseite) ist deshalb ein zentraler Bereich von Gewaltprävention.
Drei Dinge Die drei wichtigsten Dinge im Leben sind: Geburt, Kommunikation und Tod.
Friedemann Schultz von Thun. In: Friedemann Schultz Thun: In: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt Nr. 28, 14. Juli 2000.