Dieses Handbuch kann trotz seines Umfangs nicht alle Aspekte der Gewaltprävention vertiefend darstellen. Es kann und will auch nicht in Konkurrenz mit spezifischen Modellen, Ansätzen und Trainings zur Gewaltprävention (z.B. in den Bereichen Kommunikation, Mediation, Anti-Aggressions-Training usw.) treten, sondern sieht sich eher als Ergänzung zu diesen. Das Handbuch bietet keine Tipps und Tricks, wie das Gewaltproblem einfach in Griff zu bekommen wäre. Es gibt bei gewaltpräventiven Maßnahmen nie eine Erfolgsgarantie, allenfalls eine begründete Erwartung, dass sich Probleme zum Besseren wenden lassen.
Ziel des Handbuches ist, die Vielfältigkeit und Komplexität der Thematik darzustellen und zugleich einen Handlungsrahmen zu skizzieren, in dem auch andere Ansätze ihren Platz finden können. Es wird hier also ein offenes Konzept (wenn man so will ein Baukasten) angeboten, das den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden kann und das es weiter zu entwickeln gilt. Immer ist zu bedenken, dass kurzfristige Erfolge eher selten sind und ein langer Atem notwendig ist.