Verhalten in akuten Gewaltsituationen

Vorbereitung und Trainings

Workshops und Trainings vermitteln Kenntnisse über eigene und fremde Reaktionsweisen, schulen die soziale Wahrnehmung und üben konkrete Verhaltensweisen ein. Einen besonders wichtigen Stellenwert haben sie in der konkreten Vorbereitung auf mögliche Problemsituationen. Dabei geht es sowohl um individuelle Strategieentwicklung, als auch um das Kennenlernen und Verändern eigener Verhaltensweisen in zu erwartenden Situationen. Eine zentrale Methode bei Trainings sind Rollenspiele.

Neben der Polizei, traditionellen Bildungsträgern und Sportvereinen (wie z.B. dem Judobund) werden solche Trainings inzwischen auch von kommerziellen Einrichtungen angeboten, da hier offensichtlich Bedarf besteht. Viele dieser Trainings laufen unter den Begriffen „Sicherheitstraining“, „Selbstbehauptungstraining“ oder „Selbstverteidigungstraining“.

Inhalt dieser Trainings sind das Entwickeln von Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein in Problemsituationen sowie von effektiven Strategien des Verhaltens, z.B. Mobilisierung von Hilfe, Aktivierung von Zuschauern, Ansprache des Täters usw.

Neben den allgemeinen Handlungsgrundsätzen der Polizei für Gewaltsituationen liegen für viele Bereiche (z.B. Schule, Jugendhaus, Psychiatrie, Jugendhilfe usw.) inzwischen eigene Handlungsempfehlungen vor. Diese Basics sollte jede Lehrkraft, jede Schülerin und jeder Schüler kennen (vgl. M4).

Eine wichtige und durchaus kontrovers diskutierte Frage ist, ob sich empfehlenswerte Verhaltensweisen auf verbale Strategien beschränken sollen, defensive körperliche Strategien (z.B. Festhaltetechniken) einschließen müssten oder gar aktive körperliche Gegenwehr beinhalten sollten.

Fachleute empfehlen, Körperkontakt, selbst direkten Blickkontakt mit Tätern auf alle Fälle zu vermeiden, da dies immer zu einer Eskalation beiträgt und das Verletzungsrisiko (bzw. die Schwere der Verletzungen) erheblich steigern würde. Hinzu kommt, dass Menschen, die in körperlichen Auseinandersetzungen nicht geübt und trainiert sind, i.d.R. keine Chance haben, sich körperlich durchzusetzen. Der überraschungseffekt allein ist im Vergleich zum Risiko zu gering.

Selbstbehauptung Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich bei einer Verletzung der eigenen Grenzen dieser bewusst zu sein und diese deutlich machen zu können.

Selbstverteidigung Selbstverteidigung ist die Fähigkeit, sich oder andere in Notwehr- bzw. Nothilfesituationen körperlich zu verteidigen.
Landeskriminalamt Niedersachsen 2005.

Gewalt- und Bedrohungssituationen

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