Präventionsprogramme

Für den Vorschulbereich ist eine Vielzahl spezifischer Gewaltpräventionsprogramme verfügbar. Expertinnen und Experten stimmen darin überein, dass nur Programme, die auf ihre Auswirkungen hin überprüft wurden und die Wirkung zeigen, angewendet werden sollten.

Des Weiteren sollten die ausgewählten Programme für die jeweilige Zielgruppe und die vorfindbare Situation passen. Besonders wichtig ist, dass Programme entsprechend den Vorgaben der Entwickler implementiert werden. Viele Programme setzen eine spezielle Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihnen arbeiten, voraus. Raabe und Beelmann (2011, S. 101) weisen darauf hin, dass Programme vor allem dann Wirksamkeit zeigen, wenn sie konkretes Sozialverhalten fördern: „Bei kindzentrierten Förderansätzen sollten neben sozialkognitiven Fertigkeiten der sozialen Informationsverarbeitung wie etwa die Emotionserkennung, die Generierung sozial kompetenter Handlungsalternativen und die Abschätzung von Handlungsfolgen auch konkrete verhaltensbezogene Fertigkeiten z. B. in Rollenspielen geübt werden.“

Gewaltprävention im Vorschulbereich

Programme wirken nicht für sich allein. Sie sind keine Techniken, die automatisch Erfolg hervorbringen. Vielmehr ist es wichtig, dass die notwendigen Rahmenbedingungen für ihre Wirkung geschaffen werden. Hierzu müssen sich auch die jeweiligen Einrichtungen mit entwickeln. Die Arbeitsstelle Kinder¬ und Jugendgewaltprävention stellt fest (2007, S. 293): „Nur wenn Gewaltprävention zu einem integralen Bestandteil der jeweiligen Organisationsentwicklung geworden ist, haben Fachkräfte die Chance, eine nachhaltige pädagogisch ausgerichtete Grundhaltung in ihrem Umgang mit gewaltbereiten bzw. gewalttätigen Kindern und Jugendlichen einzunehmen, durchzuhalten und umzusetzen.“ Programme zur Gewaltprävention können ihr Potenzial nur entfalten, wenn sie nicht einzeln und isoliert angewendet, sondern in eine Gesamtausrichtung der Einrichtung eingebettet werden. Sie können also einen institutionellen Rahmen für Gewaltprävention nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen.

Gesunde Entwicklung
„Natürlich kann Prävention nicht allein durch spezielle Programme erfolgen. Erforderlich ist auch eine tiefer-gehende Beschäftigung mit der Frage, inwieweit Familien, Schulen, Nachbarschaften, Medien und Gesellschaft als Ganzes den zentralen Bedürfnissen für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder gerecht werden.“ (Lösel 2012, S. 14)

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