Präventionsbereiche

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO 2002) unterscheidet Maß-nahmen und Programme der Gewaltprävention anhand von zwei Dimensionen:

  • Zeitliche Dimension: In diesem Kontext wird von primärer, sekundärer und tertiärer Gewaltprävention gesprochen.
  • Zielgruppendimension: Hierbei gibt es Strategien, die sich allgemein an jedermann wenden, aber auch Interventionen, die sich speziell an Täter und Opfer oder an Hochrisikogruppen richten.

  Gewaltprävention Vorschule und Kindergarten

Primäre, sekundäre, tertiäre Prävention
Die Einteilung in primäre, sekundäre und tertiäre Prävention berücksichtigt, an welcher Stelle das entsprechende Programm in der Kette der Risikofaktoren von „lange, bevor Gewalt auftritt“ bis zu „lange, nachdem Gewalt aufgetreten ist“ angesiedelt ist.

  • Primäre Prävention richtet sich unspezifisch an alle Kinder und Jugendliche und versucht, u.a. durch die Stärkung sozialer Kompetenzen, Gefährdung zu verhindern. Ein typischer Slogan hierfür ist: „Kinder stark machen“.
  • Sekundäre Prävention wendet sich an konkrete, identifizierbar gefährdete Personen und Gruppen. Mit speziellen Programmen erhalten diese Unterstützung und Förderung.
  • Tertiäre Prävention wendet sich an diejenigen, die bereits auffällig, gewalttätig oder straffällig geworden sind. Ziel ist es, eine erneute Gewalthandlung oder Straffälligkeit zu verhindern.

Mittelschichtsorientierung überwinden
Wenn sich die Angebote von pädagogischen Einrichtungen in erster Linie an Mittelschichtserwartungen orientieren und die Voraus-setzungen anderer Nutzer-gruppen vernachlässigen, finden Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial benachteiligten Verhältnissen wenig Anerkennung und Unterstützung durch die Fachkräfte. Dies ist umso problematischer, als sich empirisch immer wieder zeigt, dass gute soziale Beziehungen zwischen Erziehungs- oder Lehrkräften und Kindern ein entscheidender Faktor für die förderliche Wirkung der Kita, Beratungsstelle oder Ganztagsschule ist. (Olk 2013, S. 18)

Gewaltprävention beinhaltet in diesem Verständnis also Prävention im Sinne langfristiger, vorbeugender Arbeit, Interventionsstrategien zum Verhalten in akuten Gewalt- und Konfliktsituationen sowie Maßnahmen zur Konfliktregelung und Nachbearbeitung von Gewaltsituationen. Während im Bereich primärer Prävention Aufklärung und eine „gute Erziehungs- und Bildungsarbeit“ gefragt sind, die prinzipiell von allen ausgeübt werden können, sind in den Bereichen sekundärer und tertiärer Prävention spezifische Kenntnisse erforderlich, die durch eigenständige Zusatzqualifikationen erworben werden.

Im Kindergarten haben primär- und sekundärpräventive Ansätze Bedeutung. Kinder, die durch massives aggressives Verhalten auffällig geworden sind, benötigen spezifische heilpädagogische oder therapeutische Begleitung.

Ebenen der Gewaltprävention 

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