Resilienzorientierung - Umsetzung konkret

Die Ergebnisse der Resilienzforschung sind in der pädagogischen Praxis angekommen. Auch wenn noch viele Fragen offen sind, ist das Konzept vielversprechend und gibt dem Präventionsbereich wichtige Impulse und Orientierungen. Eine Garantie für positive Entwicklungen kann allerdings auch der Resilienzansatz nicht geben.

Sechs übergeordnete Faktoren der Resilienz

  • eine positive Selbstwahrnehmung
  • eine angemessene Selbststeuerungsfähigkeit
  • Selbstwirksamkeitsüberzeugung
  • Soziale Kompetenzen
  • angemessener Umgang mit Stress
  • Problemlösekompetenz

(Fröhlich-Gildhoff/Rön-nau-Böse 2007, S. 43 ff.)

Was bedeutet Resilienzorientierung?
Günther Opp macht in M1 deutlich, warum Resilienzforschung für die Pädagogik so bedeutsam ist. Er weist aber darauf hin, dass Resilienz in komplexen sozialen Prozessen entsteht und nicht durch ein-fache schematische Übungen erlangt werden kann.

Ressourcen
Resilienzpädagogik trägt dazu bei, vielfältige soziale Ressourcen zu aktivieren. Um welche Ressourcen es dabei im persönlichen und innerfamiliären Bereich sowie in der Kommune geht, zeigt M2. Damit die pädagogischen Fachkräfte diesen Prozess unterstützen und begleiten können, müssen sie selbst vielfältigen Anforderungen, die bis zum Stress reichen können, standhalten. M3 zeigt, welche Faktoren sich auf das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken und gibt gleichzeitig Anlass, darüber nachzudenken, welche Faktoren bereits positiv genutzt werden und welche noch zu aktivieren sind.

Edith H. Grotberg hat in ihrer „Anleitung zur Förderung der Resilienz von Kindern“ einfache Indikatoren entwickelt, die mit den Aussagen „Ich habe ...“, „Ich bin ...“, „Ich kann ...“ verbunden sind und so eine erste Einschätzung für förderliches Handeln bieten (M4).

Gewaltprävention Resilienz

Kindliche Bedürfnisse kennen
Resilienzförderung baut auf Kenntnissen kindlicher (psychischer) Bedürfnisse auf. Ein Prüfbogen des Deutschen Jugendinstituts, zur Einschätzung der Realisierung dieser Bedürfnisse, findet sich in M5.

Seelische Grundnahrungsmittel
Eva Maringer und Reiner Steinweg stellen die Frage, was Menschen (Kinder) brauchen, damit sie nicht auf Gewalt zurückgreifen müssen. Sie identifizieren sog. „seelische Grundnahrungsmittel“, die sie fünf Bereichen zuordnen: Anerkennung, Mitgefühl, Wahrnehmen, Widerstand und Verlässlichkeit (M6). Dabei stellt sich die Frage, wo Kinder und Erwachsene diese Grundnahrungsmittel erhalten und was geschieht, wenn diese nicht zur Verfügung stehen.

Risikoerhöhende und risikomindernde Bedingungen
Inzwischen sind umfangreiche Listen mit Risikofaktoren, die kindliche Entwicklungen negativ beeinflussen können, verfügbar. M7 verdeutlicht diese risikoerhöhenden Bedingungen. Dem werden risikomindernde Bedingungen oder auch sog. Schutzfaktoren gegenübergestellt, die in großen Bereichen mit Resilienzfaktoren identisch sind (M8).

Das Weltwissen der Siebenjährigen
Auch Donata Elschenbroich ist der Frage nachgegangen, was Kinder brauchen bzw. für eine gute Entwicklung erlebt haben sollten. Sie hat in ihren weltweiten Studien und Expertengesprächen eine andere Art von unterstützenden Erfahrungen identifiziert (M9).

Resilienzorientierte Pädagogik vermittelt keine Rezepte, aber sie kann Hinweise geben, was Kinder wirklich brauchen.

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