Gewaltprävention in der Vorschule

Krippen, Kindergärten und Kindertageseinrichtungen sind die ersten Einrichtungen, die Kinder außerhalb der Familie besuchen. Sie verbringen mehr Zeit dort, als dies früher der Fall war. Diese Einrichtungen müssen für Kinder ein sicherer Ort sein, an dem sie sich wohlfühlen können und in ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten wahrgenommen und gefördert werden.

Für den Bereich der Gewaltprävention kommt vorschulischen Einrichtungen eine große Bedeutung zu. Denn die Qualität und die konkreten Angebote dieser Einrichtungen entscheiden mit über mögliche Entwicklungen von Kindern auf ihrem weiteren Lebensweg.

Der Vorschulbereich ist in den letzten Jahren zunehmend in den Blick und in die Diskussion geraten, dabei geht es zum einen um das Ange-bot von Betreuungsplätzen, zum anderen um die Qualität der pädagogischen Arbeit in diesen Einrichtungen. Seine Bedeutung für die Bildung und Entwicklung von Kindern wie auch für die Berufstätigkeit von Frauen ist inzwischen erkannt worden. Der Vorschulbereich steht jedoch auch in der Kritik, Entwicklungspotenziale von Kindern zu wenig aufzugreifen und neue Aufgaben wie Unterstützung des Spracherwerbs, interkulturelles Lernen oder die Vorbereitung auf die Schule nicht genügend zu fördern. Gefordert werden deshalb eine bessere Qualifizierung der Fachkräfte sowie längere Betreuungszeiten für Kinder.

Mit dem Ausbau der Kindertagesangebote (Kinderkrippen) wird das Eintrittsalter der Kinder in öffentlich oder privat betreuten Angeboten immer jünger und sie bleiben auch immer länger in den Einrichtungen (vgl. Sell 2012, S. 30). 2012 wurden 2,5 Mio. Kinder unter sechs Jahren in Kindertageseinrichtungen oder einer Tagespflege betreut, davon 560.000 Kinder unter drei Jahren (Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2012, S. 6).

Gewaltprävention Vorschulische Einrichtungen

Der Besuch dieser Einrichtungen ist mit vielfältigen Erwartungen verbunden. „Erwartet wird, dass der Kindergartenbesuch sich positiv auf die Schulleistungen in der Grundschule auswirkt, vor allem bei sozial benachteiligten Kindern und bei Kindern mit Migrationshintergrund. (...) Neben der allgemein förderlichen Wirkung wird vom Besuch eines Kindergartens vor allem eine kompensatorische Wirkung für sozial benachteiligte Kinder erwartet.“ (Thiersch 2011, S. 743) Ob diese Erwartungen erfüllt werden können, hängt wesentlich von der Qualität der Einrichtungen ab.

Grundlegende Fragen zur Gewaltprävention

  • Was wollen wir in unserer Einrichtung unter „Gewalt-handlungen“ verstehen?
  • Wie sieht der Minimalkonsens aus, ab wann eingegriffen wird?
  • Welches Instrumentarium für Reaktionen und Eingriffe haben wir zur Verfügung?
  • Was schaffen wir allein, wo brauchen wir Hilfe von außen?

(vgl. Grüner o.J.)

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