Wie jedes Handeln beruht auch pädagogisches Handeln auf impliziten Vorannahmen und Vorentscheidungen. Diese nicht nur im unbewussten und unsichtbaren Bereich zu belassen, sondern zu benennen und damit der Überprüfung und Korrektur zugänglich zu machen, ist für eine praktische Arbeit, die ihre Bedingungen und Handlungen reflexiv durchdringen will, unumgänglich. Die Überprüfung bzw. Ausrichtung der präventiven Arbeit an solchen übergeordneten Orientierungen ist ein ehrgeiziges und schwieriges, aber notwendiges Unterfangen, das sicherstellen soll, dass die verschiedenen Komponenten von Prävention auch miteinander in Einklang stehen und sich gegenseitig ergänzen und bestätigen.
Die eigenen Orientierungen finden
M1 bietet Möglichkeiten, sich über eigene Orientierungspunkte und deren Relevanz für die Arbeit zu verständigen: Über das eigene Menschenbild, die Sichtweise auf das Alltagsgeschehen, die Möglichkeiten, dieses unter dem systemischen Ansatz zu begreifen, die Bedeutung der Resilienzforschung und Beziehungsgestaltung, aber auch über Kriterien pädagogischer Qualität der Einrichtung und Arbeit. Ein wichtiger Punkt könnte auch der eigene Beitrag zur Verwirklichung einer Friedenskultur sein. Eng verbunden mit diesen Punkten sind die eigenen „Grundüberzeugungen“. M2 bietet eine Möglichkeit, diese zu formulieren und zu diskutieren. Viele dieser Punkte werden in den weiteren Kapiteln dieses Bandes noch vertiefend aufgegriffen. M3 zeigt, was Kindzentrierung bedeuten kann.
Rahmendaten kennen
Pädagogische Arbeit kann sozioökonomische Rahmendaten nicht ohne weiteres beeinflussen. Aber sie sollte diese Rahmendaten kennen und sich mit ihren Konsequenzen auseinandersetzen. Der 14. Kinder¬ und Jugendbericht beschreibt ausführlich die Situation der Kinder. M4 zeigt die Bedeutung der familiären Ressourcen für die Entwicklung von Kindern. M5 benennt das Armutsrisiko von Kindern und weist darauf hin, dass Armut nicht nur materiell zu verstehen ist.
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