Die pädagogische Beziehung

Grundlage des eigenen Handelns in der Kita ist für Kinder die Beziehung zu den Erzieherinnen und Erziehern, später zunehmend auch zwischen den Kindern. Entwicklung und Aneignung der Welt kann nur im Rahmen von Beziehungen stattfinden. Dabei steht die subjektive Bedeutung für Kinder im Mittelpunkt der Aktivitäten, die sich auf der Grundlage einer tragfähigen Beziehung dritten Personen und Dingen zuwenden können. Die Entwicklung einer belastbaren Beziehung ist deshalb die Grundlage, um Kinder überhaupt erreichen zu können.

Gewaltprävention Vorschule und KindergartenDie Fachkräfte müssen dabei wahrnehmen und erkennen, agieren und reagieren, bestätigen und begrenzen, ermutigen und motivieren, Altes wiederholen und Neues wagen und dies auf vielen Gebieten. Sie greifen soziale Situationen auf und schaffen Lernanreize, sei es beim Zuhören oder Sprechen, beim Sitzen oder Bewegen, beim Gestalten oder Aufräumen, in den Räumlichkeiten, im Garten oder im Wald. Sie unterstützen dabei die Selbstbildungskräfte der Kinder und der Gruppe und haben beide im Blick.

Dabei bringen Kinder ihre Erlebnis¬ und Beziehungsmuster aus ihrer Familie mit und werden mit neuen Mustern konfrontiert. Fachkräfte müssen sich dabei ständig auf verschiedenste Beziehungsangebote einlassen und dennoch Vorbild und Autorität sein. Eine gute Beziehungsgestaltung ist die Grundlage für die Ermöglichung von Lern-prozessen und deren Begleitung. Der gute Umgang mit den eigenen Gefühlen ist dabei ein wichtiger Bereich professionellen Handelns.

Sprachfähigkeit fördern

Mangelnde Wertschätzung anderer, aggressives und dissoziales Verhalten sind häufig verbunden mit Kommunikationsschwierigkeiten. Sprach¬ und Kommunikationsprobleme vor dem fünften Lebensjahr in der Familie und den Kindertagesstätten im Blick zu haben und aufzugreifen, kann Entwicklungen verhindern, die später nur noch schwer zu beeinflussen sind.

Im Sinne einer entwicklungsbezogenen Prävention liegt hier der grundlegende Ansatz von Gewaltprävention in der Förderung kommunikativer Fähigkeiten und des sozialen Verhaltens. Deshalb reicht es nicht aus, auf bestimmte Gewaltsymptome zu reagieren. Vielmehr geht es darum, überzeugende Förder- und Handlungsangebote zu schaffen, die den Kreislauf der Gewalt durchbrechen können.

Eine wichtige Strategie ist, den Spracherwerb und darauf aufbauend die Schreib- und Lesefähigkeit systematisch zu fördern, denn mangelnde Fähigkeiten in diesen Bereichen sind eng mit ungünstigen oder gar dissozialen Entwicklungen verbunden.

Sprachfähigkeiten sind deshalb so wichtig, da sie den Schlüssel zur sozialen Interaktion und Lernfähigkeit darstellen. Sprach¬ und Kommunikationsfähigkeit ermöglicht es, Gefühle, Bedürfnisse und Meinungen ausdrücken zu können. Sprachfähigkeit hängt mit sozialen Lebenslagen zusammen.
(Vgl. Gross 2008, S. 21)

Gewaltprävention Vorschule und Kindergarten

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