Grundlage des eigenen Handelns in der Kita ist für Kinder die Beziehung zu den Erzieherinnen und Erziehern, später zunehmend auch zwischen den Kindern. Entwicklung und Aneignung der Welt kann nur im Rahmen von Beziehungen stattfinden. Dabei steht die subjektive Bedeutung für Kinder im Mittelpunkt der Aktivitäten, die sich auf der Grundlage einer tragfähigen Beziehung dritten Personen und Dingen zuwenden können. Die Entwicklung einer belastbaren Beziehung ist deshalb die Grundlage, um Kinder überhaupt erreichen zu können.
Soll sich Gewaltprävention nicht in einer situativen „GegenGewalt“ erschöpfen, bedarf es eines überzeugenden übergeordneten Bezugs-rahmens, der über die eigene Einrichtung hinausweist und die Vision eines gelingenden Zusammenlebens beinhaltet.
Wie jedes Handeln beruht auch pädagogisches Handeln auf impliziten Vorannahmen und Vorentscheidungen. Diese nicht nur im unbewussten und unsichtbaren Bereich zu belassen, sondern zu benennen und damit der Überprüfung und Korrektur zugänglich zu machen, ist für eine praktische Arbeit, die ihre Bedingungen und Handlungen reflexiv durchdringen will, unumgänglich. Die Überprüfung bzw. Ausrichtung der präventiven Arbeit an solchen übergeordneten Orientierungen ist ein ehrgeiziges und schwieriges, aber notwendiges Unterfangen, das sicherstellen soll, dass die verschiedenen Komponenten von Prävention auch miteinander in Einklang stehen und sich gegenseitig ergänzen und bestätigen.