Dieser Baustein beschäftigt sich mit Risiko- und Schutzfaktoren für gewalttätiges Verhalten.
Insbesondere werden die Ergebnisse der Resilienzforschung aufgegriffen und konkrete Hinweise und Materialien gegeben um prosoziales Verhalten zu unterstützen.
Resiliente Verhaltensweisen haben sich als äußerst wirksame Schutzfaktoren gegen delinquentes und gewalttätiges Verhalten erwiesen. Sie bewusst und gezielt zu fördern, ist deshalb ein zentraler Ansatz jeder Gewaltprävention in der Grundschule. Resilientes Verhalten kann als Teil sozialer Kompetenz verstanden werden. Soziale Kompetenz, so das Lexikon Wikipedia, bezeichnet die persönlichen Fähigkeiten und Einstellungen, die dazu beitragen, das eigene Verhalten von einer individuellen auf eine gemeinschaftliche Handlungsorientierung hin auszurichten. „Sozial kompetentes“ Verhalten verknüpft die indiv duellen Handlungsziele von Personen mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe.
Ein relativ neuer und noch wenig bekannter und beachteter Ansatz zur Förderung und Unterstützung kindlicher Entwicklung in schwierigen Situationen bietet die Resilienzforschung.(1) Der Begriff Resilienz stammt aus der Baukunde und beschreibt dort die Biegsamkeit von Material. Er lässt sich am Besten mit „biegen statt brechen“ umschreiben. Gewaltprävention und Gewaltforschung beschäftigt sich häufig mit den negativen Folgen von schlimmen Kindheitserfahrungen und Traumatisierungen. In den letzten Jahren hat sich jedoch im Rahmen der Resilienzforschung die Blickrichtung verändert. Forscher interessieren sich zunehmend für jene Menschen, die an seelischen Belastungen nicht zerbrechen, sondern daran wachsen: „sie gedeihen trotz widriger Umstände“ so der Titel eines großen internationalen Kongresses 2005.(2)
Was Kinder resilient werden lässt.
Die Resilienzforschung benennt drei wichtige Kategorien von Schutzfaktoren:
Die Amerikanische Psychologenvereinigung benennt sieben Wege die zum Ziel „Resilienz“ führen.
1. Soziale Kontakte aufbauen
Gute Beziehungen zu Familienmitgliedern, Freunden oder anderen Menschen sind äußerst wichtig. Sie stärken das Selbstwertgefühl und sind hilfreiche Unterstützer in Notzeiten. Auch das soziale Engagement in einem Ehrenamt oder die Teilnahme an religiösen oder spirituellen Gruppen wirken als Puffer.