Gewalt in der Schule ist ein Problem. Was jedoch genau unter Gewalt an Schulen verstanden wird und wie diese eingeschätzt und bewertet wird, ist sehr verschieden.
Es gibt wenig empirische gesicherte Daten über Vorkommen und Ausmaß von Gewalt in der Schule. Eine der zuverlässigsten Quellen ist die Statistik des Bundesverbandes der Unfallkassen in Deutschland. Hier werden bundesweit alle meldepflichtigen aggressionsverursachten Unfälle mit ärztlicher Inanspruchnahme gesammelt und ausgewertet. Gewalt wird hier als körperliche Gewalt mit Verletzungsfolgen verstanden. Dieses Gewaltverständnis umfasst zwar nicht alle Arten von Gewalt, dafür kann es jedoch zuverlässig über die „schweren“ Gewaltvorfälle Auskunft geben. 2003 sind in der Bundesrepublik Deutschland von 8,3 Millionen Schülerinnen und Schülern an allgemeinbildenden Schulen 93.295 infolge von aggressiven Handlungen verletzt worden. Damit entfielen auf 1.000 Versicherte 11 Unfälle durch Raufereien.
Kernpunkte des zweiten periodischen Sicherheitsberichtes der Bundesregierung
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass auch schulische Faktoren einen Einfluss in der Entwicklung aggressiven und delinquenten Verhaltens von Kindern und Jugendlichen haben und zwar auch auf jenes außerhalb des schulischen Kontexts. Klassenstärke ist nicht bedeutsam Entgegen populärer Stereotypen sind die Klassenstärke, Schulgröße oder Architektur dafür nur wenig bedeutsam.
Häusliche Gewalt
Häusliche Gewalt führt zu einem erhöhten Risiko, dass es auch zu tätlicher Gewalt und Vernachlässigung von Kindern kommt. Gewalterfahrungen von Kindern haben eine langfristig risikoerhöhende Wirkung auf ihre Entwicklung. Sie sind in besonderer Weise gefährdet, suchtkrank zu werden, sich zu prostitutieren, von Zuhause wegzulaufen, sich umzubringen oder kriminell zu werden.