Die Philosophie von Straßenfußball für Toleranz
Integration
Menschen werden nicht ausgegrenzt, weil sie „anders“ sind. Unterschiedliche Meinungen, Nationalitäten, Hautfarben oder Kulturangehörigkeit sind Teil der Vielfalt. Beim „Straßenfußball für Toleranz“ können alle, die sich an die vereinbarten Regeln halten, mitspielen. Es gibt keine Tabus, alle Probleme werden angesprochen.
Gleichberechtigung
Mädchen werden nicht diskriminiert, weil sie manchmal anders Fußball spielen als Jungen oder einfach nur, weil sie Mädchen sind. Beim „Straßenfußball für Toleranz“ wird die Gleichberechtigung zum Thema gemacht und eingeübt. Besondere Regeln unterstützen diesen Anspruch.
Gewaltfreiheit
Gewalt darf weder auf dem Spielfeld noch im Alltag akzeptiert werden. Es gibt andere Möglichkeiten, um mit Stress und Konkurrenz, Konflikten und Problemen umzugehen. Beim „Straßenfußball für Toleranz“ wird der Verzicht auf körperliche und psychische Gewalt großgeschrieben und eingeübt. Wer unfair spielt, hat keine Chance.
Spass am Spiel und Lebenfreude
Im Vordergrund steht der Spaß und die Freude am gemeinsamen Spiel. Siege werden nicht auf Kosten anderer zelebriert, Niederlagen gemeinsam getragen. Beim „Straßenfußball für Toleranz“ wird faires Verhalten belohnt und ist wichtiger als der sportliche Sieg. Der Stellenwert von Sieg und Niederlage wird relativiert. Kick Forward / Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V. (Hrsg.): Straßenfußball für Toleranz.
Handreichung für Jugendarbeit, Schule und Verein. Tübingen 2006, S. 4.
„Straßenfußball für Toleranz“ ist eine Methode des Fußballspielens mit einem besonderen Regelwerk.
Es bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte im Kontext des sozialen Lernens. Auf spielerische Art und Weise können soziales und faires Miteinander erlebt werden. Die Inhalte des sozialen Lernens entstehen aus konkreten Handlungssituationen im Spiel und um das Spiel herum. Die Spielenden müssen z. B. in einer Diskussion entscheiden, nach welchen besonderen Regeln sie das Spiel austragen werden – und diese Regeln dann auch einhalten. Die Jungen sind dazu aufgefordert, die teilnehmenden Mädchen aktiv in das Spiel einzubeziehen. Einen Schiedsrichter, bei dem sie sich beschweren können, gibt es nicht. Das bedeutet, Kinder und Jugendliche setzen sich mit Situationen auseinander, in denen sie selbst immer „mit-betroffen“ sind und aktiv Entscheidungen treffen können und müssen. „Straßenfußball für Toleranz“ bietet viele Anknüpfungspunkte für Lerninhalte, die in der Schule weiterentwickelt werden können und sollen: im Unterricht wie in Projekten, theoretisch und praktisch (Vgl. M 14, M 15).
www.streetfootballworld.org, www.friedenspaedagogik.de/themen/fair_play