Schüler-Streitschlichtung

Was ist Mediation?

Mediation ist ein Verfahren der Konfliktlösung, das in den sechziger und siebziger Jahren in den USA entwickelt wurde und dort mit Erfolg in vielen Lebensbereichen angewendet wird. Wörtlich übersetzt bedeutet „mediation“ Vermittlung. Gemeint ist die Vermittlung in Streitfällen durch unparteiische Dritte, die von allen Seiten akzeptiert werden. Die vermittelnden Mediatiorinnen und Mediatoren helfen den Streitenden, eine einvernehmliche Lösung ihrer Probleme zu finden. Aufgabe der Mediatorinnen und Mediatoren ist es nicht, einen Schiedsspruch oder ein Urteil zu sprechen. Vielmehr liegt es an den Konfliktparteien selbst, eine ihren Interessen optimal entsprechende Problemlösung zu erarbeiten. Alle sollen durch dieÜbereinkunft „gewinnen“. Diese konstruktive Konfliktlösung wird durch das Mediationsverfahren ermöglicht.

Sie kann selbst dann gelingen, wenn die Konfliktparteien in einer offenkundigen Sackgasse stecken und alleine nicht mehr weiterkommen bzw. gar nicht mehr miteinander reden. Die Vermittler und Vermittlerinnen hören sich die Anliegen aller Beteiligten an, lassen sie ihre Gefühle ausdrücken und helfen bei der Klärung der eigentlichen Interessen der Konfliktparteien. In zunehmendem Maße stellen sie wieder eine direkte Verbindung zwischen den Streitenden her. Die Kontrahenten und Kontrahentinnen erfahren durch diese Vorgehensweise, welches die eigentlichen Probleme, Gefühle und Interessen der anderen Seite sind. Im geschützten Raum eines solchen Gesprächs können sie Verständnis und neues Vertrauen zueinander entwickeln und schließlich gemeinsam an einer Lösung ihrer Probleme arbeiten. Das Ziel ist eine Vereinbarung, die alle Konfliktparteien unterzeichnen und umsetzen.

Christoph Besemer: Mediation. Vermittlung in Konflikten. 4. Aufl age, Karlsruhe 1997. Auszüge.

Wichtige Merkmale des Mediationsverfahrens sind:

  • die Anwesenheit der vermittelnden Mediatoren bzw. Mediatorinnen,
  • die Einbeziehung aller Konfliktparteien, die in der Regel auch anwesend sind,
  • die informelle, außergerichtliche Ebene,
  • die Freiwilligkeit der Teilnahme am Mediationsverfahren,
  • die Selbstbestimmung bezüglich der Konfliktlösung: Die Entscheidungsbefugnis wird nicht an Dritte abgegeben.
  • Das Verhandlungsergebnis ist nicht bindend, solange nicht alle Beteiligten zugestimmt haben. Es muss also ein Konsens erzielt werden.

Christoph Besemer: Mediation. Vermittlung in Konfl ikten. 4. Auflage, Karlsruhe 1997. Auszüge.

Perspektivenwechsel

Die Betrachtung des Konfl ikts aus verschiedenen Perspektiven ist konstitutiv für Mediation. Der Moment, in dem die Parteien einzelne Konfliktereignisse aus dem Blickwinkel des Anderen sehen können,äußert sich oft als erleichterndes Aha-Erlebnis, in spürbarer Überraschung und oftmals auch in spontan entstehendem Mitgefühl für das Gegenüber.

Dirk Splinter/Ljubjana Wüstehube: Perspektivenwechsel: Der Weg auf den Stufen der Anerkennung. In: perspektive mediation, Heft 2/2005, S. 66.

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