Mediation kann Teil einer sich wandelnden Schule werden, wenn angestrebt wird, die Prinzipien von Schulmediation auf die Schule insgesamt auszuweiten. Dies geschieht in langfristig angelegten Prozessen, die auch auf strukturelle Veränderungen abzielen und mit einem Verständigungs- und Entwicklungsprozess aller Beteiligten beginnen. Gewaltprävention und ein partnerschaftlicher Umgang werden z.B. als eines der Globalziele der Schule defi niert oder in eine gemeinsam entwickelte Schulvision aufgenommen. Einige Schulen setzen sich das Ziel, Grundprinzipien einer konstruktiven, demokratischen Konfliktkultur auf allen Ebenen der Schule und des Lernens zu etablieren oder langfristig das „Einzelkämpfertum“ unter Lehrerinnen und Lehrern durch Teamstrukturen zu ersetzen.
Die Untersuchung zeigte folgende Ansatzpunkte zur Erreichung dieser Ziele:
- Fortbildung für das gesamte Kollegium zum Thema Konfliktbearbeitung,
- programmatische Einbindung von Schulmediation,
- Einrichtung einer Steuerungsgruppe,
- gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern,
- Verknüpfung verschiedener Maßnahmen im Bereich Konfl iktbearbeitung, Gewaltprävention und Soziales Lernen,
- Förderung von Teamarbeit durch strukturelle Veränderungen,
- Kollegiale Beratung/Supervision.
Sabine Behn u.a.: Evaluation von Mediationsprogrammen an Schulen. Hamburg u.a. 2005, S. 31.
Streitschlichtung an der Internationalen Gesamtschule Heidelberg
Streiten ist oft auch wichtig
Nichts ist schlimmer, als wenn man immer wieder ungerecht behandelt wird. Da muss man sich wehren. Und wenn dann alles nur noch ärger wird? Dann muss man richtig streiten. Doch das ist oft nicht einfach. In der Streitschlichtung helfen wir Euch, richtig zu streiten. Wir gehen der Geschichte auf den Grund und fi nden mit Euch zusammen eine Lösung, die wirklich gerecht ist.
Streit ist Vertrauenssache
Du weißt, dass ein Streit nicht unbedingt besser wird, wenn sich jemand einmischt. Wenn ein Lehrer oder eine Lehrerin einfach der anderen Seite Recht gibt, wirst Du nur wütend werden. Wir Streitschlichter und Streitschlichterinnen sind dafür ausgebildet, dass ihr wirklich ernst genommen werdet. Das kostet Zeit und das geht natürlich nur, wenn die Sache unter uns bleibt. Deshalb erzählen wir auch nichts von dem weiter, was wir von Euch erfahren. Ehrensache.
Streitschlichtung muss gelernt sein
Du kannst Dir denken, dass die Aufgabe, die wir übernommen haben, nicht leicht ist. Wir Win-Winners sind für die Streitschlichtung gründlich ausgebildet. Wir haben gelernt, wie man richtig vorgeht, damit niemand benachteiligt wird,
welche Fragen man stellt und wie man einen Vertrag aushandelt, mit dem beide Seiten zufrieden sind.
Faltblatt: The Win-Winners, Mediations-Team der IGH. Heidelberg 2000.