Die vorliegenden Materialien knüpfen an wissenschaftliche Untersuchungen und Erkenntnisse über wirksame Gewaltprävention an und setzen diese für die pädagogische Praxis um.
Grundlegende Voraussetzung für alles Lernen ist ein angstfreies Klima, verbunden mit gegenseitiger Akzeptanz und Wohlbefinden. Die soziale Lernsituation entscheidet über die Möglichkeiten überhaupt Offenheit und Bereitschaft für Lernen entwickeln zu können, also letztlich über den Lernerfolg. Die neuesten Ergebnisse der Hirnforschung (Neurowissenschaft) untermauern dies eindrücklich: gute Gefühle und Spaß ermöglichen dem Gehirn, besser zu funktionieren und Neugier und Kreativität zu entwickeln. Gewaltprävention ist deshalb nicht nur normativ begründet, sondern aus pädagogischen und lernpsychologischen Notwendigkeiten heraus unabdingbar. Sie wird – so verstanden – nicht zu einem Zusatzprogramm für engagierte Lehrerinnen und Lehrer, sondern zur Grundlage von Lehren und Lernen.
Der gewaltpräventive Ansatz dieser Materialien geht von folgenden Annahmen und Voraussetzungen aus:
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Gewaltprävention ist integriert in den normalen Unterrichtsverlauf und in den Prozess der Schulentwicklung.
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Es geht nicht um Einzelmaßnahmen, sondern um die Verbesserung der sozialen Schulqualität.
Gewaltprävention umfasst vier zentrale Bereiche:
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Verbesserung der sozialen Schulqualität.
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Etablierung und Verdeutlichung von Regeln und Normen des Zusammenlebens.
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Handeln in akuten Gewaltsituationen.
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Umgang mit Konflikten, Aufbau eines schulischen Konfliktmanagementsystems.
Untersuchungen zeigen: Gewaltprävention wirkt sich unmittelbar auf Lernmotivation und schulische Leistungen aus. Sie ist somit die Voraussetzung für optimierte Lernbedingungen. Der Weg zu einer „guten Schule“ (und das bedeutet das oben Ausgeführte) steht in unmittelbarem Zusammenhang mit einer höheren Motivation der Schülerinnen und Schüler, verbesserten schulischen Leistungen und einer Verminderung von Gewalt an der Schule. Der Schlüssel zu guten schulischen Leistungen ist ein angstfreies Klassen- und Schulklima, das von gegenseitiger Wertschätzung und Akzeptanz geprägt ist. Wenn Maßnahmen der Gewaltpävention eingeführt werden, bedeutet dies jedoch noch nicht, dass Probleme schnell und dauerhaft verschwinden. Gewaltprävention benötigt Zeit und einen langen Atem. Gewaltprävention benötigt ein koordiniertes und vernetztes Vorgehen. Isolierte einzelne Maßnahmen in einer Klasse, ohne Gesamtkonzept und abgestimmtes Vorgehen in der gesamten Schule haben wenig Aussicht auf Erfolg. Die folgende Übersicht zeigt die Konzeption und die verschiedenen Bausteine der hier angebotenen Materialien zur Gewaltpävention.
Bezugspunkte
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Wissenschaftlich abgesicherte Zusammenhänge und Ergebnisse
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Konzentration auf Basics.
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Nicht Einzelmaßnahmen, sondern Integration in ein Gesamtkonzept von Schulentwicklung
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Integration in die Diskussion um Schulqualität und „gute Schule“.