Umgang mit Gewalt

Handeln in Gewaltsituationen

Lehrer sind auch in Gewaltsituationen Vorbild und Modell. Sie dürfen sich nicht zu unbedachten Handlungen hinreißen lassen und Fehleinschätzungen erliegen. Gewaltsituationen sind oft komplexe und undurchsichtige Situationen. Sie sind emotional aufgeheizt und beinhalten die Tendenz zur Eskalation. Deshalb geht es immer um das Begrenzen von Übergriffen und das Deeskalieren der Situation. Im Vordergrund muss stehen:

  • die Gewalt schnell zu beenden;
  • das Opfer zu schützen.

In einem zweiten Schritt kommt dann die Klärung des Geschehens sowie die Bereinigung der Situation in Form von Entschuldigung, Aufarbeitung, Wiedergutmachung usw. Es geht um folgende Schritte:

1. Intervenieren
Beendigung der Gewalthandlungen. Entschiedenes und klares Eingreifen im Sinne einer „neutralen Autorität“ ist hier aussichtsreich, nicht jedoch Versuche einer unmittelbaren Aufklärung des Sachverhaltes oder gar unverzügliches Be- bzw. Verurteilen.

2. Runterkühlen
Die Kontrahenten werden darin unterstützt, sich zu beruhigen. Ihnen wird z.B. Zeit und Raum gelassen sich abzureagieren. Individuell unterschiedlich kann Spannungsabbau beispielsweise durch Bewegung, Zuwendung, Ruhe oder Ablenkung passieren. Eine sinnvolle Unterstützung hierin kann in der Regel nicht beiden Kontrahenten gleichzeitig geboten werden.

3. Konfliktbearbeitung
In Gesprächen fi ndet die eigentliche Aufarbeitung des auslösenden Streits statt. Kommunikation spielt also eine zentrale Rolle. Ein geeignetes und effektives Mittel hierbei kann die Mediation sein. Situationsabhängig sind hier aber auch andere Maßnahmen zielführend, beispielsweise Wiedergutmachungen, Sanktionen, Vereinbarungen für die Zukunft.

Vgl. Frank Beckmann: Deeskalieren in Gewaltsituationen – Tellerrandwissen für Schulmediatoren. In: Spektrum der Mediation 20/2005, S. 44.

Jede Gewalt fordert unverzüglich Reaktion heraus

Gewalt darf nicht erfolgreich werden durch Wegsehen, Ignorieren, Verschleppen, Versandenlassen. Auch aus den Signalen der Reaktion wird gelernt, ob es sich lohnt, Gewalt anzuwenden. Gerade das Schweigen über eine erlittene Gewalttat führt zu neuerlicher Gewalt. Mitteilungen, Meldungen, Anzeigen unterbrechen die Spirale der Gewalt, wenn sie zu pädagogischem Handeln führen (einschließlich juristischer Ordnungsmaßnahmen).

Zentrale Geschäftsstelle Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (Hrsg.): Herausforderung Gewalt. Programm Polizeiliche Kriminalprävention. Stuttgart o.J., S. 60.

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