Kann eine Familie demokratisch sein? Müssen Eltern nicht in Verantwortung und Fürsorge für ihre Kinder Entscheidungen treffen. Ist Erziehung nicht immer mit einem „Machtgefälle“ verbunden und wissen Eltern nicht am Besten, was für ihr Kind gut ist? Dennoch lohnt es sich, darüber nachzudenken, was Partizipation von Kindern in der Familie bedeuten kann. Ob die Anerkennung des Kindes als eigenständige Person auch die Anerkennung seines Willens und seiner Bedürfnisse bedeutet?
Demokratie lernen kann in jeder Schulart und in jeder Schulstufe stattfinden. Es ist nie zu früh damit zu beginnen. Demokratie lernen ist auch hier keine Frage der formellen, institutionalisierten Mitwirkungsgremien, sondern vollzieht sich über Möglichkeiten der Beteiligung, Verantwortungsübernahme und Zugehörigkeit.
Eine repräsentative Umfrage unter Kindern (ab der 4. Schulklasse) in Nordrhein Westfalen über Mitbestimmungswünsche der Kinder in der Schule brachte folgende Rangliste. Es waren keine Antworten vorgegeben. Mehrfachnennungen waren möglich.
Wer Gewaltprävention will, kommt an Demokratieerziehung nicht vorbei. Die Entwicklung einer demokratischen Schulkultur ist ein starker Ansatz für Gewaltprävention und sollte in einer Demokratie eine Selbstverständ-lichkeit für jede Schule sein. Der Schulalltag bringt viele Gelegenheiten mit sich, demokatisches Verhalten auf den Prüfstand zu stellen: Wie wer-den Entscheidungen auf den verschiedenen Ebenen gefällt und begründet? Wie wird mit Konfl ikten umgegangen? Werden Fairnessregeln eingehalten? Werden legitime Rechte von Minderheiten geachtet? Wird Diskriminierung verhindert? Vielfältige Formen der Beteiligung können in den normalen Unterricht integriert werden und auf Klassen- und Schulebene geht es darum, Möglichkeiten angemessener Partizipation zu entwickeln und zu verwirklichen. Dies bedeutet, dass Schule und Unterricht sich auf den Weg zu einer demokratischen Schule machen müssen, in der Eltern, Lehrkräfte und Schüler gemeinsam wichtige Entscheidungen treffen.