Bis heute gibt es noch keine allgemeingültige Defi nition von sexuellem Missbrauch an Mädchen und Jungen. Die häufigsten Definitionskriterien zur Bestimmung des sexuellen Missbrauchs sind:
- die Absicht des Missbrauchenden, eigene (sexuelle) Bedürfnisse zu befriedigen,
- der Machtmissbrauch/Ausnutzung eines Vertrauensverhältnisses,
- das Vorhandensein einer sexuellen Handlung/Art der sexuellen Handlung,
- die Verletzung des sexuellen Selbstbestimmungsrechts des Kindes,
- der Gewaltaspekt,
- der Druck zur Geheimhaltung,
- das Empfi nden des Kindes.
www.schulische-praevention.de
Weite Definitionskriterien:
Eine weite Definition schließt ein: Sexuelle Ausbeutung kindlicher Neugier auf den eigenen Körper; als Spiel getarnte sexuelle Berührungen; als Aufklärung getarnte sexuelle Praktiken; Zwang auf Kinder, an der Herstellung pornografischer Filme, Videos etc. teilzunehmen oder sie zu konsumieren; sexistische Sprache sowie Tolerierung „machohaften“ Verhaltens undÜbertragung der Schuld des Täters auf das Opfer.
Enge Definitionskriterien:
Erzwungene Befriedigung sexueller Bedürfnisse Erwachsener durch Schwächere; sexuelle Berührung des oralen, analen und genitalen Bereichs; Geheimhaltungsdruck mit Drohungen; Missachtung des Selbstbestimmungsrechts des Kindes; Ausnutzung des Vertrauensverhältnisses des Kindes zum Täter/zur Täterin und Zerstörung des Vertrauensverhältnisses zu anderen Vertrauenspersonen.
vgl. http://www.schulische-praevention.de/Definition.14.0.html
Machtmissbrauch
Sexueller Missbrauch ist immer ein Machtmissbrauch. Der/die Erwachsene benutzt das Kind für die eigenen sexuellen Bedürfnisse. Er/sie alleine trägt die Verantwortung für sein/ihr Handeln. Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen und kommt in allen Gesellschaftsschichten vor.
Unsichtbarkeit
Alltägliche sexualisierte Gewalt in Familien oder dem sozialen Umfeld ist„unsichtbar“. Menschen, die sexualisierte Gewalt in ihrem sozialen Umfeld erfahren haben, werden sowohl innerhalb ihrer Familien, als auch in der Gesellschaft mit ihren Erlebnissen häufi g in Frage gestellt und das Geschehen wird in seiner Bedeutung heruntergespielt oder sogar negiert.
Nahbereich
Die Täter und Täterinnen leben in drei Viertel der Fälle im Familien-, Bekannten- oder Verwandtenkreis der Kinder. Es ist häufi g nicht der unbekannte böse Mann, sondern es kann der eigene Vater, der Onkel, der Opa, die Tante, die Klavierlehrerin, der Trainer usw. sein.
http://www.muenster.org/zart-bitter/praevention.htm
Was ist sexueller Missbrauch?
Sexueller Missbrauch ist jede sexuelle Handlung eines Erwachsenen (Jugendlichen), die an oder vor einem Kind passiert
– gegen den Willen des Kindes
– aufgrund körperlicher, psychischer, oder sprachlicher Unterlegenheit.
Aufgrund des Entwicklungsstandes kann ein Kind nicht frei undüberlegt zustimmen bzw. die Missbrauchshandlungen ablehnen. In der Regel kennt es den Erwachsenen gut, vertraut ihm und erwartet deshalb von ihm nichts Böses. Der Täter nutzt seine Macht- und Autoritätsposition aus, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen. Heute wird die Bezeichnung „Sexueller Missbrauch“ häufig durch den Begriff „Sexualisierte Gewalt“ ersetzt, um deutlich zu machen, dass es sich um Gewalt und nicht um Sexualität handelt.
http://www.wildwasser.de/info_hilfe/was_ist/definition.shtml
Begriffe
Anstelle von „sexueller Missbrauch“ werden oft auch andere Begriffe verwendet wie:
- sexualisierte Gewalt
- sexuelle Gewalt
- sexuelle Übergriffe
- sexuelle Kindesmisshandlung
- sexuelle Ausbeutung.
Diese Begriffe sind jedoch nicht bedeutungsgleich, sondern betonen jeweils verschiedene Aspekte des Problems.